Harmonika

Die Harmonika, wie sie beispielsweise bei Alois Bauer angeboten wird, gehört zu den sogenannten Durchschlagszungen-Instrumenten. Sie funktioniert durch Windzug bzw. Luftzug, der von Zungen periodisch unterbrochen wird und dadurch Töne erzeugt. Die Zungen sind häufig aus Metall und können manuell aber auch mechanisch bewegt werden. Zu den Harmonikas gehören das Harmonium, das Akkordeon (auch Ziehharmonika genannt), die asiatischen Mundorgeln (z.B. Sheng, Qee, Sho und Khaen), das Bawu und die Mundharmonika. 

Beim Harmonium wird mit den Füßen ein Gebläse betätigt, dass das sogenannte Windmagazin auffüllt. Mit der Hilfe von Tasten werden dann Ventile geöffnet und verschlossen, die Luft an den Zungen vorbei führt und durch Schwingung dieser Zungen Töne erzeugt. Es gibt zwei grundlegende unterschiedliche Harmonium-Arten. Beim "französischen" Harmonium wird im Windmagazin und der Windlade ein Überdruck erzeugt und beim Spielen die Luft aus dem Windmagazin herausgepresst und so der Ton erzeugt. Beim "amerikanischen Harmonium" wird durch Herauspressen der Luft im Windkasten ein Unterdruck erzeugt und beim Betätigen der Ventile strömt die Luft in den Windkasten hinein und erzeugt den Ton. Das weltweit erste Harmonium wurde wahrscheinlich um 1880 gebaut. Es hatte aber ältere Vorläufer, wie zum Beispiel die Physharmonika, die schon um das Jahr 1820 herum entstand. 

Beim Akkordeon wird der Luftstrom durch manuelles Auseinanderziehen und Zusammendrücken des Balgs erzeugt und der Ton entsteht dadurch, dass Tasten bzw. Knöpfe gedrückt und dadurch Ventile geöffnet werden. Es gibt sehr viele verschiedene Akkordeonarten und je nach Region auch viele unterschiedliche Namen für das Instrument, wie zum Beispiel steirische Harmonika, Zugorgel und Quetsche. 

Die Mundorgeln kennt man vor allem aus dem asiatischen Kulturkreis, besonders aus China, Japan, Korea, Laos und Thailand, möglicherweise auch aus dem persischen Raum. Mundorgeln arbeiten mit einer Luftkammer, die sehr häufig aus einer Kalebasse besteht. In diese Kammer wird mit einem Mundstück Luft eingeblasen bzw. eingesaugt. Durch verschiedene Pfeifen, die in die Luftkammer eingesetzt sind, wird die Luft wieder nach außen geführt, wobei durch Zudrücken und Öffnen von Pfeifenlöchern der Ton variiert wird. Diese Art von Musikinstrumenten ist uralt und war zum Beispiel in China schon in der vorchristlichen Zeit bekannt.   

Auch das Bawu ist ein chinesisches Musikinstrument. Es sieht aus wie eine Querflöte, hat aber eine durchschlagende Zunge zur Tonerzeugung. Der Körper der Bawu besteht meist aus Bambus, es gibt ein Stimmloch mit Anblasöffnung und Gabelgriffe mit halbgedeckten Grifflöchern.   

Die Mundharmonika als einfachste Form der Harmonika erzeugt ihre Töne einfach dadurch, dass Luft in die parallel angeordneten Luftkanäle mit ihren Durchschlagszungen hinein geblasen wird. Mundharmonikas gab es wahrscheinlich schon um 1820, ihr Vorgänger war die Maultrommel, die es schon seit dem Mittelalter gibt.


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